Akademisches

Meine akademische Laufbahn begann ich nach Beendigung meines Wehrdienstes zum Wintersemester 1986. An der Universität Hannover studierte ich Mathematik mit den Nebenfächern Informatik und BWL, hier mit einem besonderen Schwerpunkt in Versicherungsbetriebslehre. Im März 1992 erlangte ich das Diplom, das Thema der Diplomarbeit stammte aus dem damals sehr aktuellen Gebiet der Chaostheorie. Die Arbeit behandelte einen Teilbereich der Iteration rationaler Funktionen im Komplexen, der Schwerpunkt lag auf Polynomen und den bei der Iteration auftretenden Julia-Mengen. Auf meinem damaligen High-End-PC (ein Intel-kompatibler PC mit einer 80386SX CPU mit mathematischem Coprozessor – selbst die Uni-Institute hatten damals nur wenige vergleichbare Geräte, aber wer kennt heute noch diese Bezeichnungen?) konnte ich einige faszinierende farbige Abbildungen von Julia-Mengen mit selbstgeschriebenen Pascal- und Assemblerprogrammen produzieren, in Anlehnung an die bahnbrechenden Arbeiten der Bremer Professoren Peitgen und Richter.

Durch meine Tätigkeit als wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Mathematische Stochastik hatte sich ein zweiter Studienschwerpunkt entwickelt, und so nahm ich sehr gerne das Angebot von Herrn Prof. Dr. Baringhaus für eine Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut an. Neben den üblichen Aufgaben in Lehre und Beratung bot sich so die Möglichkeit, über “einen neuen Test für das mehrdimensionale Zwei-Stichproben-Problem bei allgemeiner Alternative” eine Dissertation zu verfassen. Die verwendete Testgröße basiert auf dem in geeigneter Weise gemessenen (L2-)Abstand der empirischen charakteristischen Funktionen der Stichproben.

Testgroesse Zwei-Stichproben-Problem

Testgroesse Zwei-Stichproben-Problem

Das Verfahren ist nicht verteilungsfrei, also wird in der Dissertation u.a. gezeigt, daß ein Bootstrap-Verfahren in den meisten praktisch auftretenden Fällen zum Erfolg führt. Die gefundenen theoretischen Ergebnisse wurden durch sehr umfangreiche Simulationen empirisch untermauert (diesmal erfolgte die Berechnung auf den Sun-Workstations des Instituts und meinem eigenen etwa gleichschnellen High-End-Pentium-166 mittels C-Programmen).

Emprischer Kosinus-Sinus-Prozeß

Emprischer Kosinus-Sinus-Prozeß

Im Laufe von Schule und Beruf habe ich eine sehr solide Informatik-Ausbildung genossen. Meine ersten Pascal- und Assembler-Programme schrieb ich schon auf dem Gymnasium (wir waren alle mächtig stolz auf unsere drei Apple ][ -Rechner – das war damals ein Alleinstellungsmerkmal! Heute verbindet man Apple ja nur noch mit iPhone, iPad etc. – Spielzeuge aus damaliger Sicht … ), auf der Universität kamen neben der praktischen Beschäftigung mit digitalen Schaltungen, Analogrechnern oder Unix-Rechnern so nette Dinge wie Compilerbau, Kryptographie und die “Semantik formaler Sprachen” hinzu.

Meine berufliche Tätigkeit in einer internationalen Unternehmensberatung bzw. einem international aufgestellten Energiekonzern brachte es dann mit sich, daß zunehmend betriebswirtschaftliche Fragestellungen in den Vordergrund rückten. Also begann ich ein Fernstudium in Wirtschaftswissenschaften an der FernUniversität Hagen, das Durcharbeiten der Kurse erfolgte nun abends und am Wochenende. Finanzwirtschaft, Wi-Informatik und Statistik waren neben den allgemeinen Themen der BWL und VWL meine Schwerpunkte. Trotz der beruflichen Belastung konnte ich auch die Präsenzprüfungen (Klausuren) erfolgreich gestalten, und Anfang 2004 reichte ich meine Diplomarbeit zum Thema ”XML-Einsatz im Rahmen einer eProcurement-Lösung eines Finanzdienstleisters” ein.optimierung-eines-bestellprozessestraditional-edi Neben allgemeinen Betrachtungen zu Nutzen und Problemen des elektronischen Beschaffungswesen ist ein wesentlicher Aspekt in dieser Arbeit die Untersuchung der existierenden XML-Standards für den Austausch von Geschäftsdokumenten (ebXML/UBL, RosettaNet, xCBL, openTRANS etc.). Mit der Absolvierung der Diplom-Klausuren habe ich auch dieses Studium erfolgreich beendet.

Nicht direkt akademisch, doch intellektuell durchaus anspruchsvoll ist die Theorie (und Praxis) des Projektmanagements. Nach einer guten und gründlichen Anfangsausbildung in der Unternehmensberatung, nach einschlägigen Weiterbildungen in der Energiewirtschaft und einige Konfrontationen von Theorie und Praxis später entschloß ich mich im Jahre 2009, die Zertifizierung als Project Management Professional (PMP) nach PMI anzugehen. Die Prüfungen des Project Management Institutes sind bekanntermaßen herausfordernd, so daß eine längere Vorbereitung normalerweise unumgänglich ist. Durch die früheren Kurse in der Unternehmensberatung und insbesondere auch das WiWi-Studium ergab sich dann doch die eine oder andere Abkürzung, so daß ich im Sommer 2011 nach einer vierstündigen Intensivprüfung meine Zertifizierung als PMP in Empfang nehmen konnte. Diese habe ich seither durch kontinuierliche Weiterbildungen und fleißiges Sammeln von “PDU’s” turnusmäßig verlängert.

Als „Nebenprodukte“ zu den jeweiligen beruflichen Aufgabengebieten ergab sich die Teilnahme an der Ausbildung zum aktuariellen Grundwissen nach der Ausbildungsordnung der Deutschen Aktuar Vereinigung (DAV) sowie mehrere Semester mit einer Einführung ins Wirtschafts- und Arbeitsrecht.